So feiern die Menschen in verschiedenen Ländern Weihnachten

Jedes Land begeht die Advents- und Weihnachtszeit anders und pflegt dabei Bräuche, die für andere Nationen lustig oder überraschend sein mögen.

Ich weiß noch, wie meine ungarische Großmutter in meiner Kindheit immer ein paar Tage vor Weihnachten auf dem Markt einen lebenden Karpfen gekauft hat (die dort in riesigen Becken gehalten wurden). Den hat sie dann so lange in der Badewanne am Leben gehalten, bis er am Heiligen Abend im Kochtopf gelandet ist. Als ich meinen internationalen Freunden viele Jahre später von dieser Tradition erzählt habe, waren sie ziemlich perplex.

Andererseits habe ich auch von ein paar ziemlich überraschenden Traditionen in anderen Ländern gehört. In Griechenland beispielsweise wird am Heiligabend (24. Dezember) Party gemacht. Die Leute feiern lieber draußen mit ihren Freunden als zuhause im Kreis der Familie.

Seit ich in Deutschland lebe, weiß ich, wie wichtig den Deutschen der Advent und ihre Weihnachtsmärkte sind und dass viele an Heiligabend Würstchen mit Kartoffelsalat essen. Und ich hatte auch schon das Glück, Weihnachten in Ländern zu feiern, in denen im Dezember Sommer herrscht – der Weihnachtsmann am Strand – für mich die beste Art zu feiern überhaupt.

Als Inhaberin einer Übersetzungsagentur habe ich mich schon immer für andere Kulturen interessiert. Hier also ein paar Weihnachtstraditionen aus aller Welt:

  • Großbritannien – Die Kinder hängen Strümpfe an ihrem Bett auf, die mit kleinen Geschenken gefüllt sind, wenn sie am nächsten Morgen aufwachen.

  • Singapur – Dort ist die Weihnachtsbeleuchtung so eindrucksvoll wie fast nirgends sonst in der Welt.
  • Japan – Viele Japaner bestellen sich zu Weihnachten Essen bei KFC. In Japan sind weniger als 1 Prozent der Bevölkerung Christen. Kein Wunder, dass Weihnachten dort kein gesetzlicher Feiertag ist und viele Familien in den 1970er Jahren noch keine festen Weihnachtsbräuche hatten. Seit KFC das Land im Jahr 1974 mit einer Weihnachtskampagne überrascht hat, haben sich viele Japaner angewöhnt, an Weihnachten Hähnchen von KFC zu essen.

  • Deutschland – Einen Monat vor Weihnachten verwandeln sich viele deutsche Innenstädte in Weihnachtsmärkte, auf denen sich die Menschen zu Glühwein und Bratwurst treffen und handgemachte Geschenke kaufen. Jedes Jahr gibt es in Deutschland zwischen 2500 und 3000 Weihnachtsmärkte. Wenn du in Deutschland lebst oder dort Urlaub machst, ist der Besuch wenigstens eines Weihnachtsmarkt ein Muss.
  • Mexiko – In Mexiko sind Las Posadas ein wichtiger Teil der Weihnachtstradition. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Festen, die vom 16. bis zum 24. Dezember gefeiert werden. Jeden Abend feiern die Menschen in einem anderen Haus. In Gedenken an die Suche von Maria und Joseph nach einem Gasthof ziehen sie in einer Prozession zum Haus der jeweiligen Gastgeber und bitten symbolisch um Unterkunft. Für die Kinder ist der Höhepunkt des Abends das Zerschlagen der Piñata, einer bunten Figur aus Papier (oder Pappmaché), die mit Süßigkeiten und Spielzeug gefüllt ist.
  • Österreich – In Österreich und Bayern bringt der Heilige Nikolaus den guten Kindern Geschenke. Böse Kinder aber holt der Krampus, eine Schreckgestalt halb Mensch, halb Ziege. In manchen Orten gibt es noch das Krampuslaufen, bei dem als Krampus verkleidete Männer die Kinder erschrecken.
  • Australien – Weihnachtsmann auf dem Surfbrett. Weil Weihnachten dort in die Sommermonate fällt, sieht man oft Surfer mit Weihnachtsmannmützen. Das ist zwar kein offizieller Brauch, sieht aber auf jeden Fall lustig aus.

Von Kristina Bitvai-Aeberhard, Geschäftsführerin von Eurideas